Ein sehr gelungener Besuch des J.F. Schreiber-Museums

Es ist eine gute Tradition des Vereins, einmal im Jahr eine andere Esslinger Kultureinrichtung zu besuchen. In diesem Jahr entschieden wir uns für das J.F. Schreiber-Museum im Salemer Pfleghof. Das bot sich schon deshalb an, weil auch viele Esslinger nicht wissen, welche Bedeutung und welch großes Ansehen der J.F. Schreiber-Verlag besaß.

Zunächst schilderte Martin Beutelspacher, der Leiter der Städtischen Museen, sehr kurzweilig und erfrischend die historischen Abschnitte des Salemer Pfleghofs. Julia Opitz, wissenschaftliche Volontärin, führte uns dann durch die beiden Stockwerke des Museums. Sehr anschaulich berichtete sie über die Entstehung und die Aktivitäten des Verlages, der 1837 von Jakob Ferdinand Schreiber, der als Lithograf mit 44 Steinplatten 1831 nach Esslingen gekommen und durch den Druck von Heiligenbildern („Holgen“) bekannt geworden war, gegründet wurde. Berühmt wurde der Verlag vor allem durch seine farbig illustrierten Kinder- und Naturbücher, Wandtafeln für den Schulunterricht, die weithin bekannten Modellbaubögen und, was uns als Theaterfreunde besonders interessierte, seine auch international sehr erfolgreichen Papiertheater. Sehr interessant waren die Einblicke in die komplexe Technik des Steindrucks.

Ein ganz großer Genuss war der Rundgang im oberen Teil des Museums und dort vor allem die Geschichte des Papiertheaters und seine Technik sowie der Gang durch die Wurzelhöhle, deren Basis Sybille Olfers Bilderbücher „Etwas von den Wurzelkindern“ sind.

Es war ein wunderschöner Abend in einem hochinteressanten Museum, dessen Besuch Groß und Klein sehr zu empfehlen ist. Und es war eine großartige Führung durch Julia Opitz, die die Fähigkeit hat, tief gehend zu informieren und dennoch gut zu unterhalten.