Ein ganz feiner Theaterabend

Traditionell findet für den Verein der Freunde der Württembergischen Landesbühne einmal im Jahr ein ganz besonderer Theaterabend statt, dieses Mal war es „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind. Und wieder war das Interesse, dabei zu sein, sehr groß, zumal es sich längst herumgesprochen hat, dass es ein grandioses Erlebnis ist, den beeindruckenden Monolog des WLB-Schauspielers Christian A. Koch in der Rolle des sich zurückgesetzt gefühlten, frustrierten Musikers zu hören. Marcel Keller ist eine großartige Inszenierung und mit der Enge des Zimmers, in dem ein Kontrabassist die Hassliebe zu seinem Instrument und zu seiner Situation als Orchestermusiker in der letzten Reihe eines Staatsorchesters und sein Hadern mit der Hierarchie des Orchesterbetriebs  zum Ausdruck bringt, ein hervorragend passendes Bühnenbild gelungen.  

Christian A. Koch spielt die Rolle, für die er eigens Kontrabass-Unterricht nahm, glanzvoll, überzeugend und mit großem Charme. Ihm zuzuhören, dem tollen Wortspiel, dem herrlichen Wortwitz, ist wunderbar. Mit seiner Mimik und Gestik bringt er die Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit des Kontrabassisten auf den Punkt, gerade auch damit, dass es ihm mit dem oft wiederholten Satz „Es ist mir wurscht“ eben nicht immer so ist. Der Monolog ist voller Schwung, die Sprache, der Dialekt sind ein Genuss. Und auch in diesem Stück wurde den Besuchern die Schönheit des Theatererlebnisses als Live-Veranstaltung bewusst, denn die oft zitierte unsichtbare Kommunikation zwischen Schauspieler und Publikum war auch hier wieder ganz deutlich zu spüren.

Der Beifall des begeisterten Publikums für dieses Theatererlebnis war riesengroß. Der Vorsitzende des Vereins Dr. Wolfgang Clauß gratulierte Christian A. Koch mit einem Gedicht, dessen letzte Strophe lautet: Welch Wortspiel! Laut drum sei gesungen: / Ein herrlich‘ Monolog gelungen! / Und allen, die’s gehört, geseh’n, / Bleibt nur: „Ein herzlich‘ Dankeschön.“