Für die Fortsetzung der Tradition des Vereins, einmal im Jahr eine andere Esslinger Kultureinrichtung zu besuchen, bot sich in dieser Spielzeit das Stadtmuseum im Gelben Haus an, ist doch dort derzeit die sehr ansprechende Ausstellung „Erinnerung eines Jahrzehnts. Esslingen in den 50er-Jahren“ zu sehen.
Martin Beutelspacher, der Leiter der Städtischen Museen, stellte in seiner sehr interessanten, kurzweiligen Begrüßung das Gelbe Haus vor. Danach führte die Kuratorin Julia Opitz die fast 50 Teilnehmer sehr strukturiert und unterhaltsam in die Ausstellung ein.
Und dann begann die Reise zurück in das genannte Jahrzehnt. Dieses wurde wieder lebendig durch Fotos und Geschichten, vor allem aber durch Objekte jener Zeit, Einrichtungsgegenstände wie Nierentisch, Tütenlampe und Blumenständer, Haushaltsgegenstände wie Bowle-Service und Salzstangenhalter, Geräte wie Fernseher mit kleiner Bildfläche und Tefifon. Lebendig wurde das Jahrzehnt aber auch durch die vielen Beiträge der Teilnehmer, die in herrlichen Gesprächen gegenseitig Erinnerungen wach werden ließen.
Wolfgang Clauß vom Theaterverein rundete mit seinem Gedicht „Ach, weißt du denn, wie damals war …“ die Veranstaltung ab. In Form von Versen erschienen unter anderem das Nadelöhr, welches der Bus in Richtung RSK durchfahren musste, der erste Eiswagen auf dem Marktplatz, die obere und untere Maille, geteilt durch die platanengesäumte Vogelsangstraße, die Eröffnung des Neckarfreibads, des Landolinshofs, des Jazzkellers und der Schelztorhalle, die Kinovielfalt, Kugels Saal, das Café Eitel mit seinem Springbrunnen und das auch in der Ausstellung zu betrachtende Freya-Küchenbad – „… wenn ja, Terrazzo-Spültisch raus, und hochklappbarer kam ins Haus, und drunter, welch‘ Idee, zu loben, klein Badewanne ward geschoben …“