Frösche sind auch nur Menschen

In der gut besuchten Matinee im Schauspielhaus merkten die  Zuschauer schnell, dass sie den deutschen Frosch zeitlebens stark unterschätzt haben. In einer Gemeinschaftsveranstaltung von WLB und Verein der Freunde der WLB trafen zwei kongeniale, wenn auch nicht zu ernst zu nehmende Dichter aufeinander. Jochen Schirmer, Bruder des Intendanten, als Leo Löffel und Wolfgang Clauß, Vorstand des Theatervereins, als der berüchtigte Rückwärtsfahrer Herr Err.

Nach einer gelungenen Einführung durch den Intendanten Friedrich Schirmer waren serielle Lacher programmiert, als Leo Löffel, Deutschlands führender Froschlyriker und Träger der renommierten „Franz von Storch“-Medaille, in ab- bis tiefgründiger Kongenialität  aufzeigte, dass Frösche letztendlich auch nur Menschen sind. Wer wusste schon, dass ‚der Knallfrosch machte dreimal Bumm und war danach für immer stumm‘. Oder wer hat sich jemals Gedanken über ‚die sittliche Integrität des Nacktfroschs‘ gemacht.

Wolfgang Clauß hatte nicht nur den legendären Rückwärtsfahrer Herrn Err im dichterischen Gepäck, sondern auch etliche neue Begebenheiten zu Fuß, in der Bahn und mit dem Fahrrad. Selbst Erlebtes aus fantasievollem Kindermund und schwäbische Besonderheiten, von der vergessenen Badehose am Weiher bis zum Kollegen, der nie etwas von sich persönlich preisgab und auf die Frage, was er sich denn für ein neues Auto gekauft habe, verriet: Es ist blau.

Nach viel Schmunzeln und Lachen gab es langen Beifall für die Dichterfürsten.

Beim anschließenden Stehempfang, zu dem der Verein der Freunde eingeladen hatte, kam das unbestätigte Gerücht auf, dass die WLB demnächst in ihrem Opernteil nicht die ‚Zauberflöte‘, sondern die ‚Froschkröte‘ aufführen wird, vielleicht sogar die ‚Dreifroschenoper‘.