Das war eine wunderschöne Matinee im Podium 2 der WLB! Bühnenbildnerin Marion Eisele und Bühnenbildner und Regisseur Marcel Keller gaben in einer von Wolfgang Clauß moderierten gemeinsamen Veranstaltung der WLB und des Vereins der Freunde der WLB herrliche Einblicke in die Entstehung von Bühnenbildern, insbesondere von ihren Bühnenbildern, die an der WLB zu sehen sind bzw. in den letzten Spielzeiten zu sehen waren.
Es war ein Genuss, den beiden Künstlern zuzuhören. Das fing schon bei den Erzählungen, wie eine Idee für ein Bühnenbild entsteht, beispielsweise wie es zu den Entwürfen der Bühnenbilder „Hiob“ und „Frau Emma kämpft im Hinterland“ (Marion Eisele) sowie „Der Freischütz“ und „Der fliegende Holländer“ (Marcel Keller) kam, an. Spannend war dann, über das Zusammenspiel Bühnenbildner/in mit Regisseur/in in der Entwurfsphase zu erfahren. Sehr interessant war auch die Schilderung der Umsetzung der Entwürfe, nämlich die Vorstellung der Zeichnungen und Modelle gegenüber der Technischen Abteilung, die sogenannte Bauprobe, die Erstellung technischer Zeichnungen für die Werkstätten und der Tag der technischen Einrichtung, der Tag, an dem das Bühnenbild in seiner Vollkommenheit steht. Und die Matineebesucher erfuhren Näheres über die häufige Konstellation, in welcher der/die Bühnenbildner/in auch für die Kostüme zuständig ist, oder, wie häufig bei Marcel Keller, sich Regie und Bühnenbild in Personalunion befinden. Selbstverständlich kamen neben vielen künstlerischen Aspekten auch Fragen der Statik eines Bühnenbilds, insbesondere bei mehreren Ebenen, und die Sicherheit für die Schauspieler auf der Bühne überhaupt zur Sprache. Vergessen wurde auch nicht, auf den Reiz, aber auch auf die Herausforderungen bei einem Bühnenbild einer Freilichtinszenierung einzugehen.
Dass man als Bühnenbildner/in viele Fähigkeiten benötigt, betreffend Zeichnen und Malen, Kreativität, räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Verständnis, Teamfähigkeit und eine Kenntnis betreffend alle Bereiche des Theaters, wurde den Matineebesuchern rasch klar. Und es machte großen Spaß, Marion Eiseles und Marcel Kellers fundierten und gleichermaßen erfrischenden und auch heiteren Ausführungen in einer sehr feinen Veranstaltung zu lauschen.
Nach dem herrlichen Auftakt der WLB mit den glanzvollen Premieren „Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark!“, „Die Nashörner“ und „Das Ende ist mein Anfang“ sowie – Junge WLB – „Cyrano“ und „Der Mondscheindrache“ hatten wir Gelegenheit, eine Probe zu „Der zerbrochne Krug“ zu besuchen. Intendant Friedrich Schirmer und der 1. Vorsitzende Wolfgang Clauß konnten wieder sehr viele Vereinsmitglieder willkommen heißen.
Dankenswerterweise nahm sich die stückbegleitende Dramaturgin Michaela Stolte trotz ihrer gleichzeitigen Stückbegleitung betreffend „Faust I – Reloaded“ Zeit, uns im Podium 2 zunächst auf die Probe vorzubereiten. Sehr klar und anschaulich führte sie in das Stück allgemein und in die Inszenierung im Besonderen ein.
Ausgezeichnet vorbereitet ging es dann ins Schauspielhaus, wo wir eine sehr interessante Probenarbeit unter der Regie von Hans-Ulrich Becker erlebten. Die Probe betraf ausschließlich die vorletzte Szene in Kleists genialem Lustspiel, die Szene, in der Eve aus ihrer Zurückhaltung herausgeht und ihr Schweigen bricht. Äußerst spannend war die Probenarbeit. Hans-Ulrich Becker und die Schauspielerinnen und Schauspieler probierten und feilten intensiv und gründlich und immer wieder erlebten wir großartige Ideen.
Es war ein sehr schöner und beeindruckender Probenabend, der eine große Vorfreude auf die Aufführung schuf.
Zu Beginn der WLB-Spielzeiteröffnung „Spaziergang durch den Spielplan 2018/2019“ wurden die Theaterpreise des Vereins für die zurückliegende Spielzeit verliehen. Wieder wurden eine Schauspielerin und ein Schauspieler geehrt, die von einer vom Vereinsvorstand berufenen Jury mehrheitlich gewählt wurden. In gleicher Weise wurde eine Inszenierung ausgezeichnet sowie ein Preis für die Junge WLB und ein Sonderpreis verliehen.
Wolfgang Clauß berichtete, die Jury-Mitglieder hätten sich auch in diesem Jahr angesichts der erneut glanzvollen Spielzeit, der wiederum sehr gelungenen Stückauswahl, der ganz starken Inszenierungen und des großartigen Ensembles, das so wunderbar harmoniere und zusammenhalte, bei der Entscheidung sehr schwer getan.
Monika Wille begründete die Auszeichnung des von Laura Tetzlaff inszenierten Stücks „Frau Emma kämpft im Hinterland“ damit, dass die durch den Krieg verursachte Entfremdung und Sprachlosigkeit, das „Sich nichts mehr zu sagen haben“, dramaturgisch brillant geschliffen, sehr nachdenklich und bewegend in Szene gesetzt worden sei. Alle Schauspieler hätten in ihrer Rolle emotional, facettenreich und einfühlsam überzeugt. Bühnenbild und Kostüme seien bis ins kleinste Detail durchdacht gewesen, die Klangkompositionen hätten die Handlung bestärkt und nachvollziehbar deutlich gemacht.
Thomas Dietz ehrte in der Preiskategorie „Schauspielerin“ Kristin Göpfert. Sie habe in „Hedda Gabler“ und in „Frau Emma kämpft im Hinterland“ eine ganz herausragende Leistung gezeigt. Sie zeichne sich durch eine bestechend klare Sprache und eine vielfältige und variable Sprechkunst aus. Kristin Göpfert schlage die Zuschauer und Zuhörer in ihren Bann.
Natascha Richter händigte in der Preiskategorie „Schauspieler“ den Preis Felix Jeiter aus. Sie führte aus, Felix Jeiter verstehe auf eine ganz besondere Art und Weise, die changierenden Seiten seiner Rollen darzustellen. Sein Spiel sei geprägt von einem jugendlichen Charme, verbunden mit einer großen Ernsthaftigkeit und Reife, wobei er eine ruhige Würde ausstrahle. Die von ihm mit großer Wandelbarkeit verkörperten Charaktere nehme man ihm voll und ganz ab.
Ulrike Jahn-Sauner überreichte den Preis für die unter der künstlerischen Leitung von Marco Süß stehende Junge WLB der Schauspielerin Galina Freund. In „Zwei Schwestern bekommen Besuch“ habe sie mit ihrem humoristischen Talent die großen und kleinen Besucher zum Lachen gebracht, in „Ein Kriegsspiel“ und in „Das Tagebuch der Anne Frank“ habe sie ihre Begabung gezeigt, tragische Schicksale überzeugend zu verkörpern, in „Ein Sommernachtstraum“ habe sie mit Inbrunst demonstriert, wie schmerzlich Herzeleid sein könne.
Christa Müller hielt die Laudatio auf die Inszenierung „Schtonk!“, die mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wurde. Sie enthalte gleich mehrere auszeichnungswürdige Besonderheiten: Die Thematik sei brandaktuell, das Wagnis Bühnen-Uraufführung nach der Filmvorlage sei äußerst gelungen, ein Paradestück von Intendant Friedrich Schirmer und Chefdramaturg Marcus Grube sei der Erhalt der Rechte für diese geniale Bühnenfassung Marcus Grubes. Preiswürdig sei auch die grandiose Regieführung Marcus Grubes mit raschen Szenenfolgen, nicht nachlassendem Schwung, herrlich pointierten Dialogen und einer stets gelungenen Situationskomik. Überaus bemerkenswert seien die hervorragenden Leistungen aller Schauspielerinnen und Schauspieler und das sehr beeindruckende Bühnenbild von Frank Chamier.
Der letzte Probenbesuch in der Spielzeit 2017/2018 galt dem diesjährigen Freilichtstück der WLB „Ein Sommernachtstraum“, einem Musical nach William Shakespeare, in einer Neufassung und mit Songtexten von Heinz Rudolf Kunze und der Musik von Heiner Lürig.
Zunächst führte die stückbegleitende Dramaturgin Anna Gubiani die zahlreich erschienen Theaterfreunde im Podium 2 der WLB sehr gelungen in das Stück ein und bereitete sie geschickt auf die Probe vor. Danach ging es auf die Maille, wo einen die zum Stück passende Anordnung der Zuschauertribünen sofort voll überzeugte. Und dann erlebte man etwa eine Stunde lang eine sehr beeindruckende Probenarbeit unter der Regie von Klaus Hemmerle. Es war der Tag nach der sogenannten AMA (Probe „Alles mit allem“). Sehr interessant war, wie in einer Szene mit Oberon, Titania und Hofnarr Puck sehr gründlich gearbeitet und an Details gefeilt wurde. Herrlich waren die Dialoge und Songs, begleitet vom Musikalischen Leiter Wolfgang Fuhr.
Im Anschluss an die Probe gab es im Podium 2 der WLB ein tolles Nachgespräch zur Probe mit Anna Gubiani und dem Schauspieler Martin Theuer, der an der Probe beteiligt war. Man erfuhr dabei aus erster Hand nicht nur wichtige Dinge betreffend die Probenarbeit in Bezug auf das konkrete Stück, sondern darüber hinaus, sehr anschaulich und sympathisch vorgetragen, das Werden und die Probenabschnitte einer Produktion allgemein.
Am Ende dieses schönen Probenabends war die große Vorfreude der Probenbesucher auf die Aufführung deutlich zu spüren.
Traditionell lädt die WLB den Verein einmal im Jahr zu einem besonderen Theaterabend ein, dieses Mal zu „Wir sind die Neuen“, der Komödie von Ralf Westhoff, in einer Bühnenfassung von Jürgen Popig, herrlich inszeniert von Klaus-Dieter Köhler. Das Karteninteresse war so groß, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten.
In dem Stück prallen zwei übereinander wohnende, grundverschiedene WGs aufeinander, einmal zwei Studentinnen und ein Student, die sich, karriereorientiert, wenn auch nicht immer geschickt, auf das Examen vorbereiten, und eine Alt-68er-WG, eine Rentnerin und zwei Rentner, die nicht nur aus finanziellen Gründen alte Zeiten wieder aufleben lassen wollen. Das schafft naturgemäß in vielen Dingen nicht lösbar erscheinende Konflikte zweier Generationen. Und dann sorgen Umstände dafür, dass man doch zusammenfindet.
Die raschen Szenen- und Stockwerkwechsel sind in der Inszenierung genial gelungen. Man erlebt ständig köstliche, pointierte Dialoge. Die WGler werden glänzend gespielt, die jungen Streber von Barbara Dussler, Sofie Alice Miller und Felix Jeiter, die Alt-68er von Gesine Hannemann, Lothar Bobbe und Achim Hall. Und die große Spielfreude der Schauspieler wurde allzeit deutlich. Der Funke sprang alsbald auf das begeisterte Publikum über und der anschließende Beifall war riesig. Sehr unterhaltsam waren schließlich die Gespräche mit den Schauspielerinnen und Schauspielern bei einem kleinen Umtrunk nach der Vorstellung.
Es ist eine gute Tradition des Vereins, einmal im Jahr eine andere Esslinger Kultureinrichtung zu besuchen. In diesem Jahr entschieden wir uns für das J.F. Schreiber-Museum im Salemer Pfleghof. Das bot sich schon deshalb an, weil auch viele Esslinger nicht wissen, welche Bedeutung und welch großes Ansehen der J.F. Schreiber-Verlag besaß.
Zunächst schilderte Martin Beutelspacher, der Leiter der Städtischen Museen, sehr kurzweilig und erfrischend die historischen Abschnitte des Salemer Pfleghofs. Julia Opitz, wissenschaftliche Volontärin, führte uns dann durch die beiden Stockwerke des Museums. Sehr anschaulich berichtete sie über die Entstehung und die Aktivitäten des Verlages, der 1837 von Jakob Ferdinand Schreiber, der als Lithograf mit 44 Steinplatten 1831 nach Esslingen gekommen und durch den Druck von Heiligenbildern („Holgen“) bekannt geworden war, gegründet wurde. Berühmt wurde der Verlag vor allem durch seine farbig illustrierten Kinder- und Naturbücher, Wandtafeln für den Schulunterricht, die weithin bekannten Modellbaubögen und, was uns als Theaterfreunde besonders interessierte, seine auch international sehr erfolgreichen Papiertheater. Sehr interessant waren die Einblicke in die komplexe Technik des Steindrucks.
Ein ganz großer Genuss war der Rundgang im oberen Teil des Museums und dort vor allem die Geschichte des Papiertheaters und seine Technik sowie der Gang durch die Wurzelhöhle, deren Basis Sybille Olfers Bilderbücher „Etwas von den Wurzelkindern“ sind.
Es war ein wunderschöner Abend in einem hochinteressanten Museum, dessen Besuch Groß und Klein sehr zu empfehlen ist. Und es war eine großartige Führung durch Julia Opitz, die die Fähigkeit hat, tief gehend zu informieren und dennoch gut zu unterhalten.
In der gut besuchten Matinee im Schauspielhaus merkten die Zuschauer schnell, dass sie den deutschen Frosch zeitlebens stark unterschätzt haben. In einer Gemeinschaftsveranstaltung von WLB und Verein der Freunde der WLB trafen zwei kongeniale, wenn auch nicht zu ernst zu nehmende Dichter aufeinander. Jochen Schirmer, Bruder des Intendanten, als Leo Löffel und Wolfgang Clauß, Vorstand des Theatervereins, als der berüchtigte Rückwärtsfahrer Herr Err.
Nach einer gelungenen Einführung durch den Intendanten Friedrich Schirmer waren serielle Lacher programmiert, als Leo Löffel, Deutschlands führender Froschlyriker und Träger der renommierten „Franz von Storch“-Medaille, in ab- bis tiefgründiger Kongenialität aufzeigte, dass Frösche letztendlich auch nur Menschen sind. Wer wusste schon, dass ‚der Knallfrosch machte dreimal Bumm und war danach für immer stumm‘. Oder wer hat sich jemals Gedanken über ‚die sittliche Integrität des Nacktfroschs‘ gemacht.
Wolfgang Clauß hatte nicht nur den legendären Rückwärtsfahrer Herrn Err im dichterischen Gepäck, sondern auch etliche neue Begebenheiten zu Fuß, in der Bahn und mit dem Fahrrad. Selbst Erlebtes aus fantasievollem Kindermund und schwäbische Besonderheiten, von der vergessenen Badehose am Weiher bis zum Kollegen, der nie etwas von sich persönlich preisgab und auf die Frage, was er sich denn für ein neues Auto gekauft habe, verriet: Es ist blau.
Nach viel Schmunzeln und Lachen gab es langen Beifall für die Dichterfürsten.
Beim anschließenden Stehempfang, zu dem der Verein der Freunde eingeladen hatte, kam das unbestätigte Gerücht auf, dass die WLB demnächst in ihrem Opernteil nicht die ‚Zauberflöte‘, sondern die ‚Froschkröte‘ aufführen wird, vielleicht sogar die ‚Dreifroschenoper‘.
Die Einladung zu unserem zweiten Besuch einer Theaterprobe in dieser Spielzeit fand bei den Mitgliedern ganz großen Anklang. Wolfgang Clauß konnte wieder eine sehr stattliche Zahl von Probenbesuchern begrüßen, von denen sich die meisten an die dem Stück zugrunde liegenden Vorgänge gut erinnerten, den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher und die Veröffentlichung diesbezüglicher Auszüge durch das Wochenmagazin Stern im Jahr 1983. Und viele hatten auch 1992 den Film von Helmut Dietl und Ulrich Limmer gesehen.
Anja Massoth, die stückbegleitende Dramaturgin, gab uns eine großartige, sauber strukturierte Einführung in das Stück, dessen Bühnenfassung der Chefdramaturg der WLB, Marcus Grube, geschrieben hat. Sie berichtete auch über die Erlangung der Rechte für diese Produktion und hob auf den Reiz ab, diese groteske und geniale Komödie mit spannenden Dialogen nun erstmals als Bühnenerlebnis zu präsentieren.
Marcus Grube, der auch Regie führt, begrüßte uns anschließend im Schauspielhaus. Etwa eine Stunde lang erlebten wir eine sehr spannende Probenarbeit. Es war äußerst beeindruckend, wie in den drei Szenen, die wir miterlebten, ideenreich gearbeitet und sehr sorgfältig vorgegangen wurde.
Der schöne Probenabend, den ein ergänzendes Gespräch mit Anja Massoth abschloss, bewirkte bei den ohnehin schon sehr gespannten Probenbesuchern noch eine Steigerung der Vorfreude auf die Uraufführung.
Das war ein sehr schöner Vormittag!
In einer wunderbaren Matinee im voll besetzten Podium 1 der WLB, die den Titel trug „Gute Dramaturgie ist unsichtbar“, gab es sehr interessante Einblicke in das Berufsfeld der Dramaturgie. Obwohl Dramaturginnen und Dramaturgen die große Konstante eines Theaters sind, kennen auch langjährige Theaterbesucher oft nur Teile ihrer Aufgaben.
Chefdramaturg Marcus Grube und die Dramaturginnen Anna Gubiani, Michaela Stolte und Stephanie Serles von der WLB Esslingen machten in der von Bernd Daferner und Wolfgang Clauß moderierten gemeinsamen Veranstaltung der WLB und des Vereins der Freunde der WLB diese Aufgaben sichtbar, auch ganz konkret in Bezug auf Stücke, die an der WLB zu sehen waren und zu sehen sind. In vielfacher Weise stellten sie sehr anschaulich, kurzweilig und immer auch mit einer heiteren Note die Schönheit und das Reizvolle dieser wichtigen Tätigkeit dar.
So erfuhren die Matineebesucher unter anderem Interessantes zur Spielplangestaltung und zum Stücklektorat. Den breitesten Raum nahm der Bereich Produktionsdramaturgie ein, der Stückbegleitung vom Beginn der Probenarbeit bis zur Generalprobe. Dieser ganz wichtige Aufgabenteil beginnt mit der Überführung der intellektuellen Arbeit der Dramaturginnen und Dramaturgen in die Praxis des Theaters. Sehr spannend war, von möglichen Spannungsfeldern zu hören, produzieren doch Dramaturginnen und Dramaturgen einerseits mit, sind sie aber andererseits immer die ersten Zuschauer und Kritiker.
Den Matineebesuchern war schnell klar, dass man, um die erforderliche Balance halten zu können, viele Fähigkeiten benötigt, Fantasie, Gespür für Form und Ästhetik, Kontaktfreude und Teamfähigkeit, aber auch auf Distanz gehen zu können, Überzeugungskraft und vor allem Diplomatie. In diesem Zusammenhang waren auch die ganz unterschiedlichen Berichte über den jeweiligen beruflichen Werdegang sehr interessant.
Man hätte dem Chefdramaturgen und den drei Dramaturginnen noch lange zuhören können, wie auch der große Beifall für sie zeigte. Und so nahmen die begeisterten Matineebesucher gern die Gelegenheit zu Gesprächen mit ihnen bei einem anschließenden kleinen Umtrunk wahr.

Von links: Bernd Daferner, Marcus Grube, Anna Gubiani, Michaela Stolte, Stephanie Serles, Wolfgang Clauß. Foto: Gabriele Alf-Dietz