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Verein der Freunde der WLB verleiht Theaterpreise

Wie in den Vorjahren verleiht der Verein der Freunde der Württembergischen Landesbühne Esslingen (WLB) auch in diesem Jahr wieder seine Theaterpreise. Gewürdigt werden mit Blick auf die vergangene Spielzeit – die letzte unter der Intendanz von Manuel Soubeyrand – wieder die beliebteste Schauspielerin und der beliebteste Schauspieler sowie die beliebteste Inszenierung der Saison. Da, bedingt durch den Intendantenwechsel, im September ein weitgehend neues Ensemble antritt und viele ehemalige Schauspieler bereits im Juli verabschiedet wurden, findet dieses Mal – in Abänderung der ursprünglichen Planung – am 13. September keine öffentliche Preisverleihung statt.

Renate Winkler

Renate Winkler

In der Gunst der Theaterpreisjury und anderer Zuschauer lagen „Die Physiker“ vorn und das Stück wurde zur beliebtesten Aufführung gewählt. Die Regisseurin Sandrine Hutinet hat zusammen mit einem hervorragend aufgestellten Ensemble wieder einmal ihre Klasse bewiesen und die groteske Dürrenmatt-Komödie aktuell interpretiert.

Renate Winkler wurde zur beliebtesten Schauspielerin gewählt und damit ihre Vielseitigkeit und ihr Engagement gewürdigt. Beliebtester Schauspieler wurde Ralph Hönicke, da er nach Auffassung der Jury in vielen Stücken – speziell in „Die Physiker“ und „Der goldene Drache“ – glänzte.

Für das Kinder- und Jugendtheater gab es wieder viel Lob. Das Jugendstück „Wie schön weiß ich bin“ erhielt den Preis für eine hervorragende Inszenierung mit Sensibilität und ästhetischem Einfallsreichtum.

Ein Sonderpreis ging an das Stück „Venedig im Schnee“. Dadurch wollte die Jury verdeutlichen, dass am Theater auch Platz ist für Gesellschaftssatiren oder Komödien, wenn sie so spritzig, geistreich und amüsant inszeniert sind wie das ausgezeichnete Stück.

Im Dialog mit Regie und Schauspielern

Auf große Resonanz stieß die Einladung des Vereins zur Matinee „Die Physiker“ im Podium I der WLB, bei der die stückbegleitende Dramaturgin Sandra Bringer, die Regisseurin Sandrine Hutinet, der Ausstatter Nicolaus-Johannes Heyse und die Schauspieler Susanne Weckerle, Ralph Hönicke, Robert Eder und Stefan Fent spannend und unterhaltsam in die groteske Dürrenmattsche Komödie „Die Physiker“ und das Regiekonzept einführten.

Die aktuelle Interpretation: Es wird ein Sog hergestellt, der die Gedanken in die Risikozentren des 21. Jahrhunderts lenkt. Der gefährliche Irrglaube soll entlarvt werden, dass eine formelhafte Berechnung des Lebens – egal ob Partnerwahl, Einkauf oder Aktienhandel weder sinnvoll noch möglich ist.

WLB: Im Dialog mit Regie, Schauspielerinnen und Schauspielern

WLB: Im Dialog mit Regie, Schauspielerinnen und Schauspielern

Christa Müller lud im Namen des Vereins der Freunde der WLB im Anschluß zu einem kleinen Empfang ins obere Foyer, wo die Teilnehmer in gemütlichem Rahmen sich mit Schauspielerinnen und Schauspielern und dem Regieteam unterhalten und persönlich kennenlernen konnten. So kreisten die engagierten Gespräche von der Erreichbarkeit der „Weltformel“ im Irrenhaus bis zu der individuellen Rolleninterpretation der Schauspieler.

Angela Richter überreicht der Regisseurin Sandrine Hutinet den Theaterpreis für die Inszenierung von „Effi Briest“. Foto: Inge Rieber

Angela Richter überreicht der Regisseurin Sandrine Hutinet den Theaterpreis für die Inszenierung von „Effi Briest“. Foto: Inge Rieber

Zwischendurch überreichte Angela Richter vom Verein Sandrine Hutinet den Theaterpreis des Vereins für die Inszenierung von „Effi Briest“, das zum beliebtestes Theaterstück der letzten Spielzeit gewählt worden war. Die Regisseurin erwiderte in ihren Dankensworten, dass ihr die Auszeichnung viel bedeutet und schilderte wie viel Freude ihr seit Jahren die Arbeit in Esslingen macht, weil sie hier die Freiheit der Interpretation in bester Form immer wieder erlebt hat.